Damit hätte Matthias Kreutzer am Dienstag wohl noch nicht gerechnet: Wenn der FC Schalke 04 am Freitagabend beim SC Paderborn gastiert (18.30 Uhr, RS-Liveticker) wird der Co-Trainer die Verantwortung an der Seitenlinie tragen.
Nach der Freistellung von Thomas Reis übernimmt er interimsweise zumindest für das Paderborn-Spiel, während im Hintergrund die Suche nach einem neuen Chefcoach läuft. Kurz bevor das Reis-Aus öffentlich gemacht wurde, habe Kreutzer davon erfahren, berichtete der 40-Jährige auf einer Pressekonferenz am Dienstagmittag. "Es ist herausfordernd, weil das nächste Spiel unmittelbar bevorsteht. Voller Fokus darauf!"
Verzichten muss Kreutzer gegen Paderborn auf die Langzeitverletzten Danny Latza, Ibrahima Cissé, Marius Müller und Leo Greiml. Zudem bleibt die vorübergehende Suspendierung von Abwehrchef Timo Baumgartl bestehen. Ob Simon Terodde, Thomas Ouwejan und Keke Topp rechtzeitig fit werden, sei noch unklar. Das Trio trainierte am Mittwoch individuell. "Es wird eng", sagte der 40-Jährige über das Trio, Einsätze seien aber nicht ausgeschlossen.
Ralf Fährmann ist aufgrund seiner Verletzung keine Option. Was zu der Frage führt, ob Kreutzer wie Reis zuletzt auf Michael Langer vertraut oder dem jungen Justin Heekeren eine Chance zwischen den Pfosten gibt: "Das sehen wir am Freitag", blockte er ab.
Seit 2019 arbeitet Kreutzer als Assistent auf Schalke, einmal sprang er bereits als Interimscoach ein: Vor knapp einem Jahr, bevor Reis kam. Wie er am Freitag für einen Befreiungsschlag sorgen möchte? "Wir können über Taktik reden, aber für mich ist es am Ende die Überzeugung. Die gilt es jetzt zu vermitteln, um den richtigen Weg für das Spiel gegen Paderborn zu finden", erklärte Kreutzer. "Ich habe etwas im Kopf, das ich morgen in der letzten Trainingseinheit gegenüber der Mannschaft thematisieren möchte."
Auch mit dem Gegner, in der Tabelle einen Platz über S04 auf Rang 15, habe sich Kreutzer im Laufe der Woche schon auseinandergesetzt. "Es ist eine Mannschaft, die sehr viele Positionswechsel hat. Sie haben unterschiedliche Systeme gespielt. Sie mögen Ballbesitz und können gut kontern mit ihren schnellen Spielern." Aber: "Sie haben auch nur einen Punkt mehr als wir."